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Gesünder schlafen

Der Mensch verschläft rund ein Drittel seiner Lebenszeit:Etwa acht Stunden täglich und damit ungefähr genauso viel Zeit, wie auch ein Vollzeitjob in Anspruch nimmt. Doch Schlaf ist keine verlorene Zeit: Denn während wir schlafen, regeneriert

Der Mensch verschläft rund ein Drittel seiner Lebenszeit:
Etwa acht Stunden täglich und damit ungefähr genauso viel Zeit, wie auch ein Vollzeitjob in Anspruch nimmt. Doch Schlaf ist keine verlorene Zeit: Denn während wir schlafen, regeneriert und repariert sich unser Körper.

Schlaf – Was ist das überhaupt?

Mit dieser Frage haben sich seit Jahrtausenden nicht nur die Mediziner, sondern auch die Philosophen beschäftigt. Die alten Griechen zum Beispiel bezeichneten den Schlaf als den Bruder des Todes. Der Schlaf ist ein in Zyklen ablaufender Vorgang. Es gibt verschiedene Schlafstadien, welche sich in der Nacht wiederholen. Je nach Schlafdauer durchläuft unser Körper diese Schlafphasen ca. vier bis sechs Mal. Jeder Schlafzyklus besteht aus Non-REM-Schlaf oder REM-Schlaf (paradoxer Schlaf). Non-REM Schlaf lässt sich in drei Phasen einteilen:

Einschlafphase

Die Einschlafphase beruhigt unseren Körper und erhöht die Entspannung des Körpers. Unser Pulsschlag verlangsamt sich und die Atmung wird tiefer. Viele Menschen nehmen genau in dieser Schlafphase einen Moment des Fallens wahr und erschrecken sich. Woher dieses Zucken kommt ist noch nicht erforscht. Man geht davon aus, dass das Runterfahren in den Schlafmodus nicht synchron verläuft. So das Hirn und Muskulatur nicht koordiniert arbeiten.

Eine andere Hypothese geht davon aus, dass es sich um „Fehlzündungen“ der Hirnzellen handelt, welche sich mit Muskelzuckungen äussern. In der Einschlafphase ist unser Schlaf noch sehr leicht. Bereits wenige Lichtimpulse oder akustische Geräusche können uns wecken.

Leichtschlafphase

Unser Bewusstsein ist abgeschaltet und wir schlafen mit entspannten Muskeln und fast ohne Augenbewegungen.

Mehr als die Hälfte des Schlafes verbringen wir in dieser oberflächlichen Schlafphase.

Tiefschlafphase

Die Tiefschlafphase ist für unseren Körper die
wohl wichtigste Schlafphase. Insgesamt verbringen wir etwa drei Stunden im Tiefschlaf. Atem-, Herzfrequenz und Blutdruck verlangsamen sich weiter. Hierbei erlebt der Körper die absolute Entspannung seiner Muskulatur. Hier ist der Schlaf so tief, dass Sie für gewöhnlich kein Donner und kein Telefon wecken kann. Viele körperliche Beschwerden haben in dieser Phase den Ursprung. Der entscheidende Punkt liegt darin, dass wir uns im Tiefschlaf so gut wie gar nicht bewegen. Wir liegen also lange Zeit völlig unbeweglich im Bett. Liegen und Schlafen wir in dieser Zeit in einer deformierten Lage (z.B. zu harte oder durchhängende Matratze), beginnt die Muskulatur sich zu spannen. Die Auswirkungen sind Hals-, Nacken- oder Rückenverspannungen in der Nacht oder am Morgen. Deshalb ist es wichtig, dass unser Körper in der Nacht entspannen und richtig liegen kann.

REM- Schlaf

Die REM-Phase verdankt ihren Namen den schnellen Augenbewegungen (Rapid Eye Movement), wird auch Dämmerschlaf genannt. Aber die Gehirnaktivität wird der im Wachzustand sehr ähnlich, es kommt zu Träumen mit lebhaften Augenbewegungen. Weckt man genau in dieser Phase den Schlafenden so weiss er genau, was er
geträumt hat. Man geht davon aus, dass vor allem emotionale Sinneseindrücke beim Träumen verarbeitet werden. Haben wir zum Beispiel einen schlechten Tag, so erhöhen sich die Chancen auf Albträume und umgekehrt. In dieser Phase wird Atem- und Herzfrequenz sowie Blutdruck erhöht. Die Pupillen verengen sich. Das Ergebnis all dieser vielen Vorgänge merkt man am nächsten Morgen. Nach einem gesunden Schlaf fühlt man sich frisch, hat neue Energien und ist rundherum putzmunter. Ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch im Schlaf, also im Bett. Denn im Schlaf tanken wir Energie für die Aufgaben am nächsten Tag. Nichts bringt den modernen Menschen so tief herunter wie ein Mangel an Schlaf! Und doch machen sich viele Menschen wenig Gedanken über die Bedingungen wie sie sich richtig
betten. Ein schönes neues Haus, vor der Tür ein teures Auto, jedes Jahr zweimal in den Urlaub, das alles heisst noch lange nicht, dass auch im Schlafzimmer echter Komfort herrscht.

Schlaflosigkeit ist ein häufiges Problem. Wir sind der Frage nachgegangen was wir selber für eine optimale Schlafsituation tun können. Denn jeder zweite Mensch leidet, zumindest zeitweise, an verschiedenen Formen von Schlafstörungen. Schlimm ist es vor al lem für diejenigen, die über lange Zeit oder sogar ständig darunter leiden. Der Verbrauch von Ein- und Durchschlafmedikamenten steigt jedes Jahr entsprechend an, denn ein grosser Teil der Betroffenen glaubt, ohne Tabletten keinen
Schlaf mehr finden zu können. Das führt dazu, dass viele Menschen von solchen Medikamenten abhängig werden.

Der eine kann nicht einschlafen. Der andere wacht nach wenigen Stunden wieder auf. Ein dritter dämmert nur in einem unruhigen Halbschlaf vor sich hin. Ein vierter schreckt dauernd hoch, weil er schlecht träumt. Leider sind Schlafstörungen heute durchaus kein Leiden mehr, von dem vorwiegend Erwachsene und ältere Menschen betroffen werden. Heute leidet bereits jedes dritte Kind an gelegentlichen Schlafstörungen. Viele Ärzte und Therapeuten sind sich einig, dass das eine Folge der Zivilisation ist. Es ist daher nötig, dass wir uns wieder auf einfache und unschädliche Massnahmen besinnen, um diese Störungen in den Griff zu bekommen.

Die Naturheilkunde bietet gegen Schlafstörungen eine ganze Reihe natürlicher Heilmittel und Heilmethoden an. Diese Therapien wirken sanft, sind gut verträglich und zudem nachhaltig. Sind organische, hormonelle oder psychiatrische Ursachen für die Schlafstörungen ausgeschlossen worden, empfiehlt sich nach neuen Erkenntnissen vor allem die Ordnungstherapie, die es schon seit Jahrhunderten gibt: 

Sie schliesst seit Hippokrates (460 -370 v. Chr.) eine bewusste Lebensführung ein, die alle Lebensbereiche
umfasst.

Tipps bei Schlafstörungen

  • Gewöhnen Sie sich regelmässige Schlafenszeiten an.
  • Führen Sie zwei Wochen lang ein Schlaftagebuch. Das hilft Ihnen und dem behandelnden Naturheilpraktiker/Arzt, die Ursache für Ihre Schlafstörung zu finden: Notieren Sie, wann Sie ins Bett gehen, wann Sie aufwachen, welche Nahrungsmittel, Getränke und Medikamente Sie nach 17 Uhr zu sich nehmen, welche Gedanken Sie nachts beschäftigen.
  • Meiden Sie zu spätes Essen, zu viel Alkohol, Cola, Kaffee, Grüntee, Schwarztee bzw. koffeinhaltige Getränke nach 15 Uhr
  • Halten Sie tagsüber kein Schläfchen (z. B. Mittagsschlaf).
  • Abends bei leiser Musik oder beim Lesen entspannen. Halten Sie sich kurz vor dem Schlafengehen möglichst vor Reizüberflutung, Licht- und Lärmbelastung fern.
  • Wenn Sie tagsüber einer sitzenden Tätigkeit nachgehen, kann ein halbstündiger Spaziergang am Abend Wunder wirken.
  • Meiden Sie anstrengendes Fitnesstraining am Abend. Ist der Sport zu intensiv, ist der Körper zu aktiv und kann nicht per Knopfdruck heruntergefahren werden.
  • Meiden Sie das sogenannte Fernsehschlafen. Erstens findet kein tiefer Schlaf statt, wenn der Fernseher daneben läuft und zweitens kommt immer der Moment, wo man dann aufstehen und zu Bett gehen muss. Für den Körper ist das dann bereits wieder zu viel Aktivität und wenn man dann endlich im Bett liegt, kann man nicht sofort einschlafen.
  • Beruhigend und Schlaffördernd wirken abendliche Vollbäder mit Extrakten aus Lavendel, Melisse, Hopfen, oder Baldrian.
  • Schaffen Sie ein optimales Schlafumfeld. Entfernen Sie Geräte wie Radiowecker, Smartphone, Tablet, Fernseher und
  • Heizdecke. Angefangen von einem guten Bett samt der dazugehörigen Matratze, Kopfkissen etc., über eine optimale Schlafzimmertemperatur= kühl (ca. 18 Grad), dunkel und leise.
  • Bei Dunkelheit wird viel Melatonin produziert und der Körper wird auf den Schlaf vorbereit. Der Tag-Nacht-Rhythmus wird durch den Melatoninspiegel in unserem Körper bestimmt. Melatonin wird von der Zirbeldrüse produziert und gesteuert und bildet unsere biologische Uhr
  • Strahlungsfelder von geologischen Verwerfungen, Wasseradern, Gittersystemen, Elektroinstallationen können zu chronischen Erkrankungen und insbesondere Schlafstörungen, führen. Oft genügt ein Verschieben des Bettes in eine andere Ecke.

Quelle: Ein Beitrag aus dem Heilkunde Magazin 4 | 21