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Gicht – Stoffwechselchaos

Gicht - Stoffwechselchaos   Die Gicht begleitet uns schon seit einer Ewigkeit. Schon vor über 7000 Jahren waren die Ägypter mit dieser Krankheit vertraut. Bei ägyptischen Mumien konnten sogar Hinweise durch Gicht verursachte Veränderungen gefunden werden.  In

Gicht – Stoffwechselchaos

 

Die Gicht begleitet uns schon seit einer Ewigkeit. Schon vor über 7000 Jahren waren die Ägypter mit dieser Krankheit vertraut. Bei ägyptischen Mumien konnten sogar Hinweise durch Gicht verursachte Veränderungen gefunden werden.  In der Antike war sie eine der häufigsten chronischen Leiden. Der berühmte griechische Arzt Hippokrates nannte sie liebevoll «Fusszange» und im Mittelalter wurde sie als «Zipperlein» bezeichnet. Doch dieser Begriff wirkt heute fast wie Hohn angesichts der quälenden Schmerzen, die mit der Gicht einhergehen. Der amerikanische Arzt Morris Longstreth beschrieb sie einst so treffend: «Dreh den Schraubstock so weit wie möglich – das ist der Rheumatismus. Drehe noch mal eine Windung weiter: Das ist die Gicht.»

 

Lasst uns für einen Moment in die Vergangenheit reisen, in eine Ära, in der Perückenpuder und Korsetts das Sagen hatten. Stellt euch folgendes vor: Ein Adliger nippt an seinem besten Bordeaux, während er sich an einem üppigen Festmahl labt, das einem König würdig ist. Ach, das Leben im Luxus! Doch ahnte er nicht, dass dieser verschwenderische Lebensstil seinen Preis haben würde. Plötzlich durchzuckt ein scharfer, feuriger Schmerz seine grosse Zehe und verwandelt sein königliches Wesen in einen wilden Tanz, der an einen Tanz auf heissen Kohlen erinnert. Autsch!

 

Daher war die Gicht auch bekannt als die «Krankheit der Reichen». Denn nur die Wohlhabenden konnten sich einen Lebensstil leisten, der die Gicht hervorruft. Die normale Bevölkerung musste zwangsläufig eine purinarme Ernährung mit Brot, Milchprodukten und Kartoffeln aufrechterhalten. Fleisch, Fisch und Alkohol gab es nur an Sonn- und Feiertagen. Im Laufe der Jahrhunderte litten Männer von Rang und Namen unter dieser schmerzhaften Krankheit. Karl der Große, Martin Luther, Goethe, Bismarck – die Liste lässt sich endlos fortsetzen. Frühere Ärzte, Heiler und Priester versuchten, die Gicht mit Methoden wie warmen Ameisenbädern oder dem Auflegen von Rehherzen zu behandeln.

Und heute? Springen wir in die Gegenwart und wie sieht es heute aus?